Uhldingen-Mühlhofen am Bodensee

Weltbekannte Gemeinde am nördlichen Bodenseeufer

Uhldingen-Mühlhofen ist ein ruhiger Ferienort am Überlinger See zwischen Meersburg, Überlingen, Salem und Bermatingen. Die Doppelgemeinde besteht dabei aus den Teilorten Mühlhofen und Uhldingen, das sich selbst weiter in Unteruhldingen und Oberuhldingen unterteilt. Zum Gemeindegebiet zählen zudem die nordwestlich gelegenen Ortsteile Seefelden, Maurach und Obermaurach, direkt am See, das etwas landeinwärts liegende Birnau, sowie Gebhardsweiler und Hallendorf im Südosten von Mühlhofen bzw. Uhldingen.

Auf Urlauber wartet mit Uhldingen-Mühlhofen eine ausgeprägte Fremdenverkehrsgemeinde, die von den einstigen Zeiten der Fischer und Schiffer jedoch nur noch weniges erahnen lässt. Der Urlaubsort ist sehr ruhig gelegen, besonders Unteruhldingen, das fast frei von Straßenverkehr ist. Auf Urlauber und Gäste wartet am großen Parkplatz das "Kurbähnle", das Gäste schadstoffarm bis an den Hafen kutschiert. Diese "Mini-Bahn" ist Bestandteil des Konzepts "Umweltfreundlicher Tourismus" und bescherte Uhldingen-Mühlhofen, in den letzten Jahren, bereits drei Auszeichnungen.

Geschichte von Uhldingen-Mühlhofen

Erste Besiedlungen im Bereich von Unteruhldingen erfolgten bereits in der Stein- und Bronzezeit, was die "Pfahlbausiedlungen" belegen. Im Mittelalter erlangte Unteruhldingen, das direkt am Bodensee liegt, eine erste echte Bedeutung. Seine Hafenanlage, die auf dem Weg nach Konstanz lag, sorgte für regen Verkehr zwischen Unteruhldingen und der Bischofsstadt, so dass Kaiser Friedrich I. "Barbarossa" den sonst umstrittenen Schiffsverkehr selbst durch eine Verfügung regelte. Auch heute noch ist der Hafen Anlaufstelle für vielzählige Ausflugsschiffe und den Linienverkehr. Oberuhldingen hingegen lag auf dem Römerweg, der von Meersburg in das heutige Salemer Tal führt, an dem auch Überreste eines Gutshofs der Römer gefunden wurden.

Der Ortsname beruht auf den Namen des Sippenältesten "Owalt" und wurde 1058 als "Oweltinga" bzw. "Ouweltingen" erstmalig urkundlich genannt und später als "Uoldingen" und "Ueldingen" geführt. Die erste Erwähnung des heutigen Mühlhofen erfolgte erst gut 100 Jahre später, als "Mulnhoven", im Jahre 1165. Seit dem Jahr 1222 wird Uhldingen in die Teile Unteruhldingen als Hafen und Oberuhldingen unterteilt.

Vor 1264 gehörte der Ort den Herren von Oberrieden, deren Sitz eine Burg auf dem unteren Lichtenberg war. Diese wurde jedoch 1499 zerstört und 1525 vollständig abgerissen. 1264 wurde die Gemeinde dem Kloster Salem überschrieben, mit Ausnahme von Unteruhldingen, was von da an der Grafschaft Heiligenberg gehörte. Aus der Zeit der Herren von Oberrieden stammt auch noch das im Gemeindewappen von Oberuhldingen dargestellte Henkersbeil.

Über die Jahre hinweg war der Hafen von Unteruhldingen bereits ein wichtiger Warenumschlagplatz für Güter aus dem Salemer Tal sowie für Salz, das Salem aus dem Salzkammergut importierte. Noch heute zeugt ein Wrack eines Salzschiffes, das vor der Unteruhldinger Schiffslandestelle auf Grund liegt, von dieser bedeutenden Zeit. Ab 1733 wurde die Anlage für die Grafschaft Heiligenberg der Hauptausfuhrhafen. In den Jahren 1803 und 1804, während der Säkularisation, gingen die damaligen Ortschaften über an das Großherzogtum Baden. Sie wurden zu den eigenständigen Gemeinden Unteruhldingen, Oberuhldingen und Mühlhofen und gehörten von 1939 bis 1973 zum Kreis Überlingen, heute zum Bodenseekreis. 1972 wurde zudem der heutige Ort Uhldingen-Mühlhofen aus den drei einzelnen Gemeinden gebildet.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Pfahlbauten
Teile der Pfahlbausiedlung in Unteruhldingen

Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Uhldingen-Mühlhofen ist die Pfahlbausiedlung bzw. das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen, durch die der Ortsteil auch eine weltweite Berühmtheit erlangte. Die Pfahlbauten von Unteruhldingen sind Rekonstruktionen zweier Siedlungen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Besucher können während einer Führung das Leben aus der vergangen Zeit, von der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit, hautnah erleben und im Freilichtmuseum gut erhaltene Fundstücke von Holzkonstrucktionen- und Werkzeugen, Waffen, Steinwerkzeuge, Kinderspielsachen bis hin zu Kleider- und Nahrungsresten betrachten. Das Museum auf dem Festland bietet eine Ausstellung von Fundstücken aus Unteruhldingen und Sipplingen.

Aber auch neben den Pfahlbauten hat die Gemeinde einiges zu bieten. Die 1746-1759 von Peter Thumb erbaute Wallfahrtskirche Birnau zählt zu den begehrtesten Ausflugszielen am Bodensee und beeindruckt mir ihren barocken Baustil sowie der prachtvollen Ausstattung aus dem Rokoko von Gottfried Bernhard Göz und Joseph Anton Feuchtmayer. Vom Kirchenvorplatz aus erhalten Besucher auch einen malerischen Ausblick auf die Landzunge, die Insel Mainau und den Bodensee. Unweit der Wallfahrtskirche befindet sich das barocke Schloss Maurach, das den Äbten ehemals als Sommersitz diente.

In Seefelden befindet sich die Pfarrkirche St. Martin, die neben einem gotischen Apsis auch ein Langhaus aus den Jahren um 1700 besitzt sowie einen Turm aus dem 12. Jh. Im Inneren befindet sich ein neugotischer Flügelaltar von 1912, der in neun Bildtafeln das Leben des Martin von Tours darstellt. Die Beichtstühle stammen aus der Birnau und wurden ebenfalls von Joseph Anton Feuchtmayers gefertigt.

Die in Unteruhldingen stehende Ortskapelle entstand im Jahre 1505 und besitzt einen barocken Hochaltar sowie künstlerisch gefertigte Holzschnitzfiguren. Aus der gleichen Zeit stammt auch das historische Rathaus von Unteruhldingen, das einst als Badehaus genutzt wurde. Ein weiteres Gotteshaus befindet sich mit der St.-Wolfgangs-Kapelle in Oberuhldingen. Im 16. Jh. errichtet, wurde sie durch den Salemer Abt Stephan I. Jung gegen 1711 im Stile des Barock neu ausgestattet und zeigt als Altarbild nun eine imposante Darstellung des Klosters von Salem.

Im Teilort Mühlhofen ist insbesondere das Gasthaus "Zum Stern" sehenswert. Es wurde von Abt Robert Schlecht zu Salem im Jahre 1788 im Stil des Spätbarock errichtet und beeindruckt vor allem durch sein dreigeschossiges Walmdach. Heute ist das Haus "Zum Stern" ein Gasthof für Einheimische und Urlauber, diente ursprünglich jedoch als Filiale des Klosters Salem und als Mühlhofer Papiermühle. Die dort hergestellten Papiere wurden im Dachgeschoss getrocknet und galten schon damals als besonders hochwertig. Unter anderem stammte das mit Wasserzeichen versehene Papier für das Salemer Scriptorium aus dieser Papiermühle. Der heute Name "Zum Stern" beruht auf der Bierherstellung, die Ende des 18. Jh. begonnen hat. Das Konstrukt zur Vermählung des Wassers mit dem Feuer bildete übereinanderliegende Dreiecke, was dem Schankraum die Bezeichnung "Sternen" einbrachte.

Neben den Sehenswürdigkeiten bietet der Ort auch viele landschaftliche Reize und kulturelle Höhepunkte. Uhldingen-Mühlhofen besitzt in Unteruhldingen eine wunderschöne Hafenanlage mit Yachthafen und Bootsanleger für Ausflugsschiffe. Die Uferpromenade wird geschmückt von liebevoll gepflegten Parkanlagen mit Blumenbeeten und lädt zu erholsamen Stunden am Bodenseeufer ein. Eine vielseitige Gastronomie mit Köstlichkeiten aus der Region und internationaler Küche trägt ihr mögliches dazu bei. Unweit entfernt liegt das kostenlose Strandbad - für verregnete Tage bietet Mühlhofen zusätzlich noch ein Hallenbad.

Das "Haus des Gastes", das sich in einem ehemaligen Schulgebäude befindet, bietet verschiedene Ausstellungen und ist Veranstaltungsort für Abendmusik und Theater, die zur Geselligkeit bei Musik und Tanz einladen. Neben den bereits erwähnten Veranstaltungen im "Haus des Gastes" tragen insbesondere auch die Promenadenkonzerte am Sonntag, die Gästebegrüßungen, die Strand- und Grillfeste sowie das Weinfest zu einer Wohlfühlatmosphäre bei. Besonderes Highlight in Uhldingen-Mühlhofen ist jedoch auch das "Große Hafenfest", bei dem auch die namhafte "Schrott Regatta" stattfindet. Anders als bei einer normalen Regatta auf dem Bodensee, werden hier die originellsten Gefährte prämiert - wenn sie denn das Ziel auch erreichen.

Ein besonderes und außergewöhnliches Ausflugsziel ist das Reptilienhaus, das 1975 von Peter und Renate Kisser gegründete wurde. Bis 2005 befand es sich in Sipplingen, ist heute jedoch am Ortsrand von Unteruhldingen zu finden und bietet Besuchern Einblicke in das Leben von Schlagen, Spinnen, Echsen und anderen exotischen Tieren.

Umgebung von Uhldingen-Mühlhofen

Wallfahrtskirche Birnau
Blick auf die Wallfahrtskirche Birnau © Bignell / flickr

Die Lage von Uhldingen-Mühlhofen, zwischen See und Hinterland, ermöglicht erholsame Ausflüge mit dem Rad, zu Fuß, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder den Schiffen der "Weißen Flotte". Die Bahn verbindet Oberuhldingen mit den Weiten der Bodenseeregion, eine Buslinie verbindet Uhldingen-Mühlhofen mit Salem und weiteren angrenzenden Ortschaften und die Schiffe eröffnen die Weite des Sees und verkehren auch direkt zur Blumeninsel Mainau. Viele verschiedene interessante Ziele liegen in der Region und sind schnell zu erreichen.

Zahlreiche Wanderwege durchqueren die Region entlang des Ufers bis hinein in das Hinterland, darunter ein Teil des Bodensee-Radwegs als auch des Bodensee-Rundwanderwegs. Einer der Wanderwege führt von Unteruhldingen zur Wallfahrtskirche Birnau durch das Naturschutzgebiet "Seefelder Aach" und durchquert dabei den Weiler Seefelden, der, neben Aufkirch, Bermatingen und dem Kloster Reichenau, zu den ältesten Pfarreien in der Bodenseeregion zählt. Überlieferungen zur Folge hat dort bereits St. Gallus, um das Jahr 630, einen Gottesdienst in der spätgotischen Kirche abgehalten. Im späten Mittelalter befand sich im Weiler auch ein Frauenkloster der Zisterzienserinnen, von dem heute jedoch nur noch der romanische Turm übrig ist. Von der "Seefelder Aach" führt ein weiterer Weg wieder zurück in den Ortsteil Oberuhldingen.

Unterkünfte in Uhldingen-Mühlhofen

Sehenswürdigkeiten und Ausflugstipps in Uhldingen-Mühlhofen

  • Reptilienhaus in Uhldingen-Mühlhofen

Ausflugsziele in der Umgebung von Uhldingen-Mühlhofen