Schloss Arbon

Ein Schloss mit historischem Charme

Das Schloss Arbon ist ein Schloss im gleichnamigen Schweizer Ort Arbon zwischen Romanshorn und Rorschach und wie vielen der Schlösser am Bodensee heute Ausstellungsraum für ein Museum. Das Schloss Arbon liegt romantisch auf einer Halbinsel und seine Ursprünge gehen zurück bis in das 3. Jahrhundert.

Die Geschichte des Schlosses

Das ehemals von den Römern im Mittelalter errichtete Kastell "Arbor Felix", diente als Verteidigungsposten und war Teil der umfassenden Stadtbefestigung. In Folge dessen wurde das Verwaltungszentrum durch den Bischof von Konstanz nach Arbon verlegt und gegen 1200 die Burg von den Herren von Arbon auf den Grundmauern des alten Kastells errichtet. Von dieser ursprünglichen Burg ist heute nur noch der alte Schlossturm erhalten.

Im Jahre 1255 gelangte die Burg in den Besitz der Familie Kemnat unter deren Herrschaft Arbon auch das Stadtrecht erhielt. Nachdem Graf Rudolph von Habsburg im Jahre 1273 zum König gewählt wurde, wurde 1274 Rudolph von Habsburg-Laufenburg durch das "Kapitel von Konstanz" zum Bischof ernannt. 8 Jahre später, 1282, erwarb Herr von Habsburg-Laufenburg für einen Betrag von 2.500 Mark die Güter und den Besitz der Familie Kemnat, wodurch sich im Jahre 1285 wieder gesamt Besitz und das Schloss im Besitz des Konstanzer Bischofs befanden.

Als das Bistum mit Beginn des 14. Jahrhunderts in finanzielle Nöte geriet wurden die Herrschaft mehrfach mit Schulden belastet bis sie schließlich 1382 an die Familie Paygrer von Konstanz verpfändet wurde, die 1412 den Namen Paygrer von Hagenwil annimmt. Acht Jahre nach der Herrschaftsübernahme schlossen die Einwohner von Arbon mit Konstanz einen Vertrag über die Schutz- und die Schlossrechte ab, was zwischen den Bürgen und den Paygrer von Hagenwil zu einem heftigen Streit führte.

Mit Bekanntwerden dass Graf Friedrich von Toggenburg die Bürger mit allen möglichen Mitteln und auch mit Waffengewalt unterwerfen und in die Herrschaft zurückbringen wollte eilte Konstanz als Vertragspartner zur Hilfe. In den darauf folgenden Verwandlungen in Romanshorn und Ravensburg verloren die Bürger jedoch das zuvor festgelegte Konstanzer Schlossrecht wieder.

Zwei Jahre nach dem Verlust des Konstanzer Schlossrechts zahlte Bischof Otto I von Konstanz die noch offene Summe von 8.000 Gulden aus der Verpfändung und übergab das Schloss sowie alle Rechte und Güter an Mötteli von Ravensburg. 1441 viel die Herrschaft durch einen erneuten Verkauf zurück an das Bistum von Konstanz und das Schloss wurde erneut durch die Vögte des Bischofs besetzt. Kurz darauf, 1460, übernahmen die Eidgenossen mit der Eroberung des Thurgau auch die Landeshoheit über Arbon und besetzten während des Krieges von Schwaben die Burg.

Das heutige Schloss Arbon

Ab 1515 wurde die bis dahin vorhandene Burg durch den Bischof Hugo von Hohenlandenberg abgerissen und grundlegend neu errichtet, nur der ehemalige Wachturm blieb in der neuen Schlossanlage erhalten, wurde jedoch auf 33 Meter erhöht. Das "neue" Schloss ging wieder in den Besitz der Vögte über, von denen 1798 der letzte das Anwesen verließ. Um 1800 ging das Schloss Arbon dann in Privatbesitz an Herrn Franz Xaver Stoffel über, 1910 an den Unternehmer Adolph Saurer um seit 1945 im Besitz der Stadt Arborn zu sein was es noch bis heute ist.

Im Schloss Arbon ist heute zusammen mit dem Wehrturm und den beiden Kirchen das Wahrzeichen der Stadt Arbon in dem ein Historisches Museum rund um die Geschichte der Stadt untergebracht ist. Es ist das größten privaten Museum im Thurgau und zeigt in seinen mittelalterlichen Räumen eine lückenlose Reise durch die 5500 jährige Geschichte von Arbon. Die erste Entwicklung in der Jungsteinzeit, der weitere Verlauf durch die Bronzezeit, über die Römerzeit bis hin zum Mittelalter wird in einmaligen Ausstellungsstücken, Bilder und historischen Dokumenten verdeutlicht und Besuchern näher gebracht. Ebenso ausgestellt ist die Stadtentwicklung durch im 18. Jh. mit dem Leinwandhandel sowie die Industrialisierung im 19. bzw. 20. Jahrhundert. Neben der Dauerausstellung werden im Schloss auch immer wieder wechselnde Sonderausstellungen angeboten.

Neben dem informativen Historisches Museum sind auch die alten Räume selbst eine Schönheit. Sehenswert ist dabei die Eingangshalle und der Schlosshof, aber vor allem der Landenbergsaal im ersten Stockwerk des Haupthauses, der nach dem Erbauer Bischof Hugo von Hohenlandenberg benannt wurde. In dem stilgerechten Saal werden unter anderem Tagungen und Empfänge, aber auch Konzerte für bis zu 220 Personen durchgeführt. Kleine Feste und Veranstaltungen hingegen werden häufig in der gemütlichen Schlossstube ausgetragen die für bis zu 40 Personen ausreichend ist. Die "Wirtschaft zum Schloss" sorgt für kulinarische Köstlichkeiten innerhalb der Schlossmauern oder in der sommerlichen Gartenwirtschaft.

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