Arbon am Bodensee

Die lebendige Stadt am Schweizer Ufer

Arbon Hafen Promenade Altstadt
BLick auf Arbon mit dem Hafen und der Promenade© Michael Huwiler

Arbon ist eine Stadt am Schweizer Bodenseeufer unweit von Romanshorn, St. Gallen und Rorschach entfernt, gegenüber von Langenargen auf der deutschen Seite. Das auf einer Halbinsel gelegene Arbon ist hinter Frauenfeld im Landesinneren und Kreuzlingen bei Konstanz die drittgrößte Stadt im Thurgau. Sie bietet seinen ca. 13.000 Einwohnern und Urlaubern eine Mischung aus Ruhe und Lebhaftigkeit in Verbindung mit viel Kultur und landschaftlicher Schönheit. Bekannt und geschätzt ist Arbon vor allem für seine Altstadt und die beeindruckende Uferpromenade.

Arbon ist unterteilt ist sechs Wohnviertel, die Quertiere, die sich voneinander grundlegend unterscheiden. Die Altstadt mit dem Schloss stammt aus dem Mittelalter und besitzt viele idyllische, romantische und verwinkelte kleine Gassen die such durch das Viertel ziehen. Die umliegenden Quertiere hingegen sind eher aus der Zeit des Jugendstil und besitzen eine moderne Architektur. Bergli liegt etwas höher auf dem gleichnamigen Berg mit 430 m. ü. M.

Das Süd-Quartier stammt aus der Zeit der Industrialisierung und umfasst mit Neustadt, Bleiche und Stacherholz die ehemaligen Arbeitersiedlungen. Scheidweg als viertes Quertier wird vor allem vom Industriegebiet, der Romanshornerstrasse aber auch von ländlichen Bereichen geprägt in dem entlang des Bodenseeufers ein Naturschutzgebiet verläuft. Stachen und Frasnacht liegen im westlichen Bereich von Arbon wobei gerade Stachen schon sehr mit der eigentlichen Kernstadt verschmolzen ist.

Entwicklung der Stadt Arbon

Arbon Untertorgasse
Historische Häuser in der Untertorgasse von Arbon© Gemeinde Arbon

Arbon ist eine der ältesten Siedlungen im Bodenseeraum deren Entwicklung bis in die Jungsteinzeit zurückreicht. Ihren ursprünglichen Namen "Arbona" erhielt die Siedlung von den Kelten der als "Arbor Felix" von den Römern übernommen und erstmal um 280 im Verzeichnis der römischen Straßen und Siedlungen, dem Itinerarium Antonini, erwähnt wurde. Ebenfalls auf die Römer zurückgehend ist das Ende des 3. Jh. auf der Landzunge errichtete Kastell "Arbor Felix" mit seinen zwei Türmen.

Gegen 400 n. Chr. zogen die römischen Truppen aus der Region ab und die Gegend wurde durch die Alemannen besiedelt und Teil des fränkischen Reiches. An den darauf folgenden Durchzug der irischen Glaubensboten, von denen Gallus zurückblieb und verstarb, erinnert noch heute das Kloster St. Gallen. Im 8. Jh. wurden der Siedlungsbereich Arbon zum Besitz des Bistums von Konstanz und auf den Grundmauern des ehemaligen Kastells entstand eine Burg für die bischöflichen Vögte.

Schloss Arbon
Ein Teil des Schloss Arbon in der Altstadt© Gemeinde Arbon

Im Jahre 1255 erhielt Arbon von Bischof Eberhard von Waldburg das Stadtrecht. Seit dem, vor allem jedoch im 14. Jh., entwickelte sich die Siedlung zu einer bescheidenen Kleinstadt die von Landwirtschaft und Handwerk geprägt war, in der aber auch die Textilherstellung und das Leinwandgewerbe bereits eine wichtige Rolle spielte. 1515 wurde das bis dahin existierende Schloss Arbon von Bischof Hugo von Hohenlandenberg umgebaut und erweitert und ist noch heute nahezu unverändert.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts und der Niederlassung schwäbischer Leinwandhändler stieg die Bedeutung Arbons in der Leinenherstellung und Veredelung stark an. Zahlreiche historische Handels- und Kaufhäuser zeugen noch heute davon. Gegen Ende des 18. Jh., der Französischen Revolution und der Verbreitung von Bauwolle endete für Arbon die Blütezeit der Leinwandproduktion, der letzte Vogt verließ das Schloss. Um 1800 ging das Schloss Arbon über in Privatbesitz und 1803 wurde Arbon schließlich Teil des Kantons Thurgau, das es bis heute ist. Seit dem nahm Arbon mit der "Maschinenfabrik Saurer" und der "Stickerei Heine" Teil an den weltweiten Erfolgen der Schweizer Stickereiindustrie inkl. der Webmaschinenherstellung.

Sehenswürdigkeiten in Arbon

St. Martin und Hafen
Blick über den Hafen auf die Kirche St. Martin© Gemeinde Arbon

Arbon ist heute eine Stadt die Urlaubern viele Möglichkeiten und Sehenswürdigkeiten bietet. Wichtigste und Wahrzeichen der Stadt ist noch immer das Schloss Arbon mit seinem 33 Meter hohen Schlossturm der auch bestiegen werden kann. Das Schloss Arbon ist heute, wie vielen anderen Schlösser am Bodensee auch, ein Heimatmuseum mit Ausstellung rund um die Geschichte der Stadt, von der Jungsteinzeit bis in das 20. Jh. und gleichzeitig eine Bildungsstätte für Erwachsene. Sehenswert von den Schlossräumen ist vor allem der Landenbergsaal, der noch aus den Erweiterungen von 1515 stammt.

Unweit entfernt vom Hafen, vorbei am Zollamt liegt die Stadtkirche St. Martin aus dem 15. Jahrhundert, in deren Schatten vor dem Chor von 1490 die weitaus früher erbaute St.-Gallus-Kapelle steht. Die um 1000 errichtete Kapelle besitzt neben Fresken aus dem 14. Jh einen Stein am Fußspuren direkt am Eingang. Diese Spuren stammen einer Legende nach vom hl. Gallus, der während einer Predigt mit dem Teufel in Gestalt eines Bären gekämpft haben soll. Die beiden Kirchen und das Schloss bilden den eigentlichen Kern der Arboner Altstadt die sich fächerförmig weiter in das Landesinnere ausbreitet.

Rotes Haus
Das "Rote Haus" in Arbon© Gemeinde Arbon

Gegenüber der Stadtkirche St. Martin befindet sich das "Rote Haus" aus dem 18. Jh, eines der stattlichsten Bürgerhäuser der Stadt. Weitere imposante Bauten aus der Blütezeit der Leinwandverarbeitung befinden sich insbesondere entlang der Hauptstraße mit den beiden Kaufhäusern "Zur Straußenfeder", in dem die Stadtbibliothek ihren Platz fand, und dem "Stadthaus". Sehenswert sind auch das Haus zur Freiheit, der "Römerhof", entstand aus einem ehemaligen Wehrturm der Teil der 1255 errichteten und noch bis heute gut erhaltenen Stadtmauer ist und das alte Rathaus aus dem Jahre 1791 am Ende der Rathausgasse.

Außerhalb der Hauptstraße sind in Arbon viele weitere Gebäude sehr interessant, darunter vor allem, aus dem 14- und 15. Jh. stammend, das Haus "Zur Torwache", das "Kappeli" und das "Turmhaus" sowie das Haus "Zum Storchen" und der Fischmarkt mit Brunnen. Sehenswert ist auch das Oldtimer-Museum im Seepark-Areal am Hafen das an die ehemalige Saurer-Dynastie erinnert und das Saft- und Brennereimuseum in Stachen.

Unternehmungen in Arbon

Arbon Seeparksaal
Der Seeparksaal an der Promenade von Arbon© Gemeinde Arbon

Neben den kulturellen Aspekten und Sehenswürdigkeiten bietet Arbon auch zahlreiche Feste und Messen die einen Aufenthalt in der lebendigen Stadt abrunden und über das ganze Jahr hinweg verteilt sind. So findet im Seeparksaal Ende März die Frühlingsmesse und Ende November die Arboner Weihnachtsausstellung statt. Ebenso im März und November als Jahrmarkt bekannt sind der Frühlings- und Herbstmarkt mit zahlreichen Fahrgeschäften und Marktständen. Der Fischmarktplatz wird Karsamstag zum Austragungsort des Ostermarkt, Mitte Oktober Veranstaltungsplatz für den Zwiebel- und Kürbismarkt und während den Sommermonaten Treffpunkt für Flohmärkte.

Neben der Weihnachtsausstellung im Seeparksaal findet Anfang Dezember auch der eigentliche Christkindlimarkt statt, bei dem fast die komplette Altstadt als Austragungsort dient und vom Schlossturm Adventslieder gespielt werden. Das Arboner Infocenter bietet verschiedene Führungen durch die Altstadt und Innenstadt bei der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besichtigt und erklärt werden. Ebenso sind Ausflüge auf den Bodensee, etwa die "Raclette-Grillfahrt" oder die "Herbstrundfahrt" möglich. Naben den normalen Unternehmungsmöglichkeiten bietet Arbon auch ein eigenes Seenachtsfest, das jedoch deutlich kleiner als das Konstanzer Seenachtsfest ausfällt und eine Woche früher stattfindet.

Arbon Hafen
Blick über den Yachthafen von Arbon© Gemeinde Arbon

Als Stadt am Bodenseeufer bietet besitzt Arbon natürlich einen wunderschönen Hafen und eine noch schönerer Uferpromenade auf die Stadt besonders stolz ist. Ein künstlich errichteter Damm teilt dabei das eigentliche Hafenbecken in zwei Bereiche, den "Alten Hafen" und den "Schlosshafen". Neben der üblichen Flaniermeile mit kleinen Geschäften, Souvenirläden und Restaurants befindet sich an der Uferpromenade ein großzügiges und beheiztes Schwimmbad, ein eigenes Strandbad sowie einen Naturstrand zum Segeln, Surfen, Wasserski fahren und anderen sportlichen Aktivitäten auf dem Bodensee. Für etwas Abwechslung und Fitness sogt der Vita-Parcours und die BMX-Anlage.

Wanderfreunde finden in Arbon und Umgebung zahlreiche ausgeschilderte Wanderrouten, darunter unter anderem den Philosophenweg am Ufer des Bodensees der bis nach Egnach führt. Ebenso sind Ausflüge in die benachbarten Orte und die angrenzende Region möglich. Etwa nach Steinach, einen alten Fischerort auf einer kleinen Halbinsel mit der Pfarrkirche St. Jakobus aus dem 18. Jh, einem faszinierenden Kornhaus von 1473. Nach Rorschach das nur gut 6 km entfernt ist oder in die Kulturmetropole St. Gallen als Zentrum für Kultur und ein reges Nachtleben.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugstipps in Arbon

Ausflugsziele in der Umgebung von Arbon