Münsterlingen am Bodensee
Stadt inmitten einer historischen Kulturlandschaft
Münsterlingen liegt mit seinen gut 2.500 Einwohnern zwischen Bottighofen und Altnau nicht weit entfernt von Konstanz und Kreuzlingen. Die Siedlung liegt direkt am südlichen Seeufer, zieht sich dem leichten Hügel des Seerückens hinauf und liegt am Eingang vom "Konstanzer Trichter". Dort, wo sich der Obersee zwischen der Schweizer Seeseite und dem Bodanrücken verengt um, über den Seerhein fließend, nach Konstanz in den Untersee überzugehen.
Münsterlingen war bis 1994 eine Ortsgemeinde von Scherzingen, wurde im Verlauf der Reorganisation der thurgauischen Gemeinden jedoch aus der ehemaligen Gemeinde Landschlacht und dem damaligen Hauptort Scherzingen gebildet. Das heute Stadtwappen stammt von der alten Klosteranlage Münsterlingen.
Landschaftliche Schönheit und Ruhe
Der heutige Ortsteil Landschlacht liegt nur wenige Kilometer entfernt und ist ein sehr ruhiger Ferienort am Bodensee mit wunderschönen Fachwerkhäusern. Sehenswert und von historischer Wichtigkeit ist vor allem die St. Leonhardkappele, deren älteste Bausubstanz auf die Jahre um 1000 zurückreicht und im 10. Jahrhundert mit interessanten und imposanten Fresken bemalt wurde. Im Chor aus dem 15. Jh. sind die Fresken dem Kirchenpatron gewidmet und stellen sein Leben dar.
Die Malereien an der südlichen Wand des Langhauses hingegen stammen aus dem 14. Jh. und bebildern die Leidensgeschichte Christi. Die Kapelle St. Leonhard gehört, wie die Sylvesterkapelle in Überlingen, mit zu den ältesten noch erhaltenen romanischen Kapellen im ganzen Bodenseegebiet. Landschlacht besitzt neben seinen beeindruckenden Fachwerkbauten und der Kirche einen Campingplatz in idyllischer Lage, eine Segel- und Yachtschule, Tennisplätze und auch ein eigenes Strandbad.
Klosteranlage von Münsterlingen
Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Münsterlingen ist das alte Kloster Münsterlingen. Das Areal ist eine barocke Klosteranlage des ehemaligen Benediktinerinnenkonvents St. Remigius, das in Richtung Landschlacht direkt an der Seestraße liegt und von seinem Hügel aus einen wunderschönen Ausblick über die Stadt und den Bodensee ermöglicht. Neben der beeindruckende Lage der historischen Anlage ist vor allem die Kirche sehenswert, die als Werk des Baumeisters Franz Beer 1709 im Nordflügel errichtet wurde sowie die Nonnenempore oberhalb des Hauptportals.
Ihre zurückhaltende und eher unauffällige weiße Stuckierung lenkt den Augenmerk der Besucher vor allem auf die farbenfrohen Fresken, die Altäre und das Chorgitter, die sprichwörtlich plastisch hervorstechen. Eine weitere Besonderheit in der Kirche ist die Büste des evangelischen "Johannes" aus dem 16 Jh., die seit Februar 1963 dort zu besichtigen ist. Diese Büste hat in der Kirche jedoch keinen festen Platz, sondern wechselt mit jeder "Seegfrörne", dem kompletten zufrieren des Bodensees, zwischen der Pfarrkirche in Hagnau und der Klosterkirche in Münsterlingen.
In den Gebäuden und Räumen der Klosteranlage betreibt heute die "Spital Thurgau AG" das "Thurgauer Kantonsspital", die "Psychiatrische Klinik" und die Stiftung "Kompass", wobei vor allem das Kantonsspital für eine überregionale Bekanntheit der Stadt sorgt. Neben dem Münster in der Klosteranlage besitzt Münsterlingen noch einen wunderschöne Dorfkirche, die zugleich die älteste reformierte Kirche im Thurgau ist.
Ausflugsziele und Unternehmungen
Wie bei allen anderen Städte am Bodenseeufer bestimmt auch in Münsterlingen der See die sportlichen Aktivitäten und Freizeitmöglichkeiten. Wassersport, Bodensee, Flanieren am Ufer und weitere Möglichkeiten werden geboten. Wie das ehemalige Landschlacht besitzt auch die eigentliche Stadt Münsterlingen ein Strandbad.
Die Weite der Münsterlinger Naturlandschaft bietet Erholung und Ruhe und eine perfekte Synergie zur sportlichen Betätigung. Der eigens für das Kantonsspital eingerichtete "Kulturpfad" auf dem Klosterareal ist nicht nur eine Bereicherung für die Klinik, sondern auch für die Einwohner und Urlauber. Er informiert entlang seines Verlaufs ausführlich über die Flora und Fauna der Region.
Ebenso beeindruckend ist der Seeweg entlang des Bodensee, von dem alleine 4 km des Seeufers zu Münsterlingen gehören. Der Seeweg führt vorbei am Seebad bis nach Kreuzlingen und Konstanz und quert auf seinem Weg Bottighofen. Der ebenfalls ehemals zu Scherzingen zählende Ort beherbergt eine sehenswerte Großmühle, einen eigenen modernen Seehafen und ein romantisch anmutendes Schlosshotel.