Lindau am Bodensee
Glückseliges Lindau, das schwäbische Venedig am Bodensee
Lindau zählt zu den schönsten Städten am Bodensee. Sie liegt idyllisch am Nordostufer des Obersee mit über sieben Kilometer Uferlänge und besitzt ca. 25.000 Einwohner von denen etwa 3.000 auf der Insel Lindau leben. Lindau liegt nur kurz hinter Kressbronn und Wasserburg und unweit von Hörbranz, Lochau und dem schönen Bregenz in Österreich entfernt. Lindau am Bodensee ist eine Stadt am Ufer die neben der Insel Lindau mit der Altstadt auch mit ihren kulturellen Höhepunkten und langen geschichtlichen Entwicklung aufwarten kann.
Wichtigster Bestandteil und Tourismusmagnet ist die Insel Lindau im Bodensee, deren Wahrzeichen der Neue Leuchtturm, der Bayerische Löwe und der Alten Leuchtturm am Hafenbecken sind. Lindau auf dem Festland sowie die Insel Lindau besitzen eine rege und lange geschichtliche Entwicklung, von der noch heute die Stadt geprägt ist. Neben der Insel Lindau bestanden noch mehrere kleine Inseln die im Laufe der Zeit jedoch durch Baumaßnahmen der großen Insel zugeordnet wurden. Übrig sind derzeit nur noch die Insel Hoy mit ihrer wunderschönen unbewohnten Naturlandschaft und die Halbinsel Galgeninsel in der Reutiner Bucht.
Zahleiche historische Bauten, alte Kirchen und Überreste der ehemaligen Stadtmauern zieren das Erscheinungsbild der Insel und das Festland. Verschiedene Feste und Veranstaltungen bieten ein buntes Programm für Bürger und Urlauber und zahlreiche Ausflugsziele in Lindau bieten einen echten Mehrwert mit teils kulturhistorischem Hintergrund.
Stadtentwicklung von Lindau
Lindau, was so viel wie "Insel, auf der Lindenbäume wachsen" bedeutet, wurde erstmalig im Jahre 882 in den Jahrbüchern erwähnt, bei der allerdings das damalige Frauenkloster auf der Insel gemeint war, das schon um 800 seinen Ursprung fand. Im Laufe der Zeit erreichte Lindau im 13. Jh den Status einer damaligen Reichsstadt und zählte zu den wohlhabendsten Ansiedlungen in ganz Schwaben. Schon damals erhielt die romantische Stadt die Ehrenbezeichnung "Schwäbisches Venedig".
1496 wurde das Rathaus von Lindau Austragungsstätte des Reichstag, worauf die Bürger zurecht noch heute stolz waren. 1802 ging jedoch durch die Verlagerung der damaligen Handelswege in den Seehafen die Reichsunabhängigkeit verloren und Lindau wurde drei Jahre später angegliedert an das Königreich Bayern. Gekonnt wusste Lindau jedoch schon damals seine Tradition und Kultur zu vermitteln und zu verwenden.
Als 1835 die Dampfschifffahrt ihre Anfänge fand und 1853 der Anschluss an das Netz der Eisenbahn erfolgt, begann sich bereits der Tourismus in Lindau zu entwickeln. Überreste der damaligen Bausubstanz stehen heute komplett unter Denkmalschutz und sind mit ein Grund warum Lindau mit bis zu einer Million Gästen pro Tag zu den beliebtesten Urlaubszielen am Bodensee gehört.
Lindaus Wahrzeichen am Seehafen
Anziehungspunkt von Lindau ist die Insel und deren Seehafen, der auch das am meisten fotografierte Motiv für Andenken und Schnappschüsse ist. Am westlichen Ende der Mole steht das erste der drei Wahrzeichen, der Neue Leuchtturm von 1856. Mit einer Höhe von 33 Metern bietet er eine wunderschöne Aussichtsplattform mit Sicht über die Insel Lindau, die Gartenstadt und natürlich über den Bodensee bis hinüber nach Bregenz und auf das kolossale Alpenpanorama. Das gleichwertige Gegenstück und zweite Wahrzeichen aus dem 19. Jh, ein 6 Meter hoher Bayerischer Löwe der den Hafen "bewacht", befindet sich gegenüber auf der Ostseite des Hafenbeckens. Dazwischen auf der Landseite steht der "Alte Leuchtturm" mit farbigen und glasierten Dachziegel und einer Höhe von 37 Metern. Er gehörte bereits im 13. Jh als "Mangturm" zur mittelalterlichen Stadtbefestigung und dominiert heute die Uferpromenade von Lindau.
Die gepflegte Seepromenade in Lindau zählt mit zu den schönsten der Uferstädte, lädt zum Verweilen ein und bietet wunderschöne Aussichten über den Bodensee. Zahlreiche Kaffees und Gaststätten mit Terrassen bieten kulinarische Abwechslung, alte Gebäude erinnern an die Geschichte und eines der Seebäder ermöglicht Badespaß für die Familie. Der "Grüne Turm", ein spitz behelmter Pulverturm von 1508, ragt empor und ist eine Bereicherung der sonst schon romantischen Umgebung. Direkt an die Uferpromenade anschließend ist der im Jugendstil erbaute Stadtbahnhof von 1913. Im Osten des lindauer Hafenbeckens liegt die "Römerschanze", die ehemals eine eigene kleine Insel war und im Laufe der Geschichte der Hauptinsel angegliedert wurde. An ihrem Seeufer befinden sich heute neben dem Werfthafen und der Jachtschule auch ein Segelhafen und eines der fünf Seebäder von Lindau, das "Römerbad".
Viel Kultur
Schon in diesem Bereich der Uferpromenade und etwas landeinwärts zeigt sich die Kultur der Stadt. Der "Brettermarkt" und der direkt daneben gelegene "Reichsmarkt" sind wichtige Treffpunkte der Stadt an denen auch historische Sehenswürdigkeiten nicht fehlen. So ziert der "Lindavia-Brunnen" aus rotem Marmor aus dem späten 19. Jh. den Reichsplatz in dessen Hintergrund sich der farbenprächtig bemalte Staffelgiebel des Rathauses von 1422 empor erhebt. Obwohl das ehemals in einem Rebgarten erbaute Rathaus mehrfach geändert wurde sind noch heute die "Verkündererker" mit der überdachten Zugangstreppe sowie der große gotische Saal erhalten. Das Erdgeschoss des Rathauses beherbergt heute eine große Bibliothek der ehemaligen Reichsstadt die mehr als 23.000 Bände und Handschriften seit dem 14. Jh umfasst sowie das Stadtarchiv von Lindau.
Unmittelbar entfernt liegt der "Barfüßplatz" der nach dem Kloster der Minorite aus dem 13. Jh. benannt wurde. Die alte Barfüßkirche mit gotischen Elementen ist seit 1951 Standort des Theaters von Lindau und des Konzertsaals. In der Nähe des Barfüßplatz, am Ende der romantischen Fischergasse, befindet sich der alte Wehrturm aus der Stauferzeit, der Teil der Stadtbefestigung, der "Heidemauer", war. Direkt daneben beginnt der Stadtgarten von Lindau, in dem auch die bayerische Spielbank ihren Platz gefunden hat. Durchquert wird der Stadtgarten von einer Straße, die neben dem Damm für Fußgänger und Radfahrer, die einzigste Verbindung über die Seebrücke zwischen der Insel und dem Festland herstellt. Vor allem dieser "ungefährliche" Teil des Bodensees unterhalb der Seebrücke wird gerne von Bootsfahrern genutzt und auch als "Kleiner See" bezeichnet. Dort befindet sich auch die neue Inselhalle mit ihren harmonischen und dennoch modernen Räumen die auch den Ruf Lindaus als Tagungs- und Messestadt festigt.
Blick auf die evangelische Stiftskirche St. Stephanus und Brunnen am Marktplatz von Lindau
© Karl-Heinz Peters / pixelio.deHinter der Schmiedgasse befindet sich der Marktplatz an dem die 1782 barock umgebaute evangelische St. Stephan von 1180 und die "neuere" katholische Pfarrkirche, das Münster "Unserer Lieben Frau" von 1752 imposant nebeneinander stehen. Das Münster wurde am Platz der ehemaligen romanischen Stiftskirche "Mariä Himmelfahrt" vom 810 neu errichtet, die zu dem mächtigen reichsfürstlichen Damenstift gehörte, 1728 jedoch beim Stadtbrand von Lindau zerstört wurde.
Neben den beiden Kirchen bietet der Marktplatz den Barockbau "Zum Baumgarten" von 1728 und mit dem "Haus zum Cavazzen", vom Appenzeller Baumeister Grubenmann, auch eines der schönsten Bürgerhäuser am Bodensee mit wunderschöner Fassadenmalerei. Das zwischen 1729 und 1730 erbaute Bürgerhaus ist heute ein Stadtmuseum von Lindau und bietet eine große Sammlung von Einrichtungs- und Kunstgegenständen sowie alte Musikinstrumente aus dem bürgerlichen Leben, von denen vor allem das Porträt der Friederiek von Bretzenheim zu nennen ist. Als uneheliche Tochter des Kurfürsten Karl Theodor von Pfalz-Bayern und einer Schauspielerin aus Mannheim was sie bis 1802 die letzte Äbtissin des Damenstifts und wichtige Romanfigur des "Lieben Augustin" von Horst Wolfram Geißler. Zudem finden im Stadtmuseum wechselnde Sonderausstellungen statt und der Brunnenhof dient als Veranstaltungsplatz für verschiedene Festlichkeiten.
Historische Innenstadt und Fußgängerzone
Über den Marktplatz führt die Cramergasse in die zentral gelegene Maximilianstraße die heute Teil der Fußgängerzone der Inselstadt ist. Als ehemalige Wohnstraße der Patrizier, Großkaufleute und Zunftmeister wird sie noch heute von Bauten mit stattlichen Fassaden aus der Zeit der Renaissance und Gothik geschmückt. Sie besitzen Staffelgiebel, sehr schmale Erker, wuchtige Gauben und Laubengänge im Erdgeschoss, die so genannten "Bodenlauben", und tragen Namen wie "Sünfzen", "Regenbogen", "Schnegg", "Pflug", "Brodlaubu" oder "Rad". Umrahmt wird das Straßenbild von zahlreichen Brunnen, verlockenden Straßenlokalen und endlosen attraktiven Lädchen und Boutiquen die sich aneinanderreihen und zusammen eine Kulisse wie aus einem historischen Film ergeben.
In der Nähe der Maximiliebstraße steht eines der ältesten erhaltenen Gebäude im Bodenseegebiet und die älteste Kirche von Lindau, die ca. 1000 Jahre alte Peterskirche bzw. Fischerkirche. Sie wurde im Jahre 1928 zwar in die jetzige Krieger-Gedächtnis-Kapelle umgewandelt, ihre prachtvolle Innenbemalung mit Fresken des berühmten Malers Hans Holbein d.Ä. von 1480 sind aber dennoch extrem sehenswert. Der Diebsturm von 1380 steht direkt neben der Peterskirche und erinnert auch als Malefiztum bekannt an den ehemaligen Mauerring der Stadt. Der nahe gelegene Gasthof "Goldenes Lamm" am Paradiesplatz war Entstehungsplatz des Erfolgsroman "Der liebe Augustin" von Horst Wolfram Geißler, dessen Denkmal in Wasserburg am Freizeitzentrum steht.
Von der Fußgängerzone in Richtung Eisenbahndamm sind weitere Mauerreste der ehemaligen Stadtbefestigung zu finden, sowie das "Alte Zeughaus" mit seinem Waffenarsenal, die Lindenschanze und die Sternschanze. Direkt gegenüber der Sternschanze befindet sich eines der Freibäder von Lindau, das "Aeschacher Bad".
Sehenswerte Stadtteile
Neben der Altstadt auf der Insel Lindau und der Kernstadt am Festland sind auch Lindaus Stadtteile Aeschach, Hochbuch, Hoyren, Insel, Oberreitnau, Reutin, Schachen, Schönau, Unterreitnau und Zech sowie deren jeweiligen Ortsteile für viele eine Besonderheit. Allen voran das östlich gelegene Bad Schachen. Er ist zum einen der bekannteste Ortsteil und zugleich durch seine Eisen- und Schwefelquellen ein anerkannter Kurort mit dem Lindenhofbad, einem Seebad am Bodensee.
Bad Schachen wird dabei von beeindruckenden alten Villen wie dem Hotel Schachen-Schlössle im Ortskern, dem Hotel Bad Schachen mit Bausubstanz von 1752 am Seeufer oder Schloss Alwind und ausgedehnten Parkanlagen geprägt. In der "Villa Lindenhof" aus dem 19. Jh die von einem riesigen Park umgeben wird befindet sich heute das Friedensmuseum Lindau in direkt im Park das Parkstrandbad Bad Schachen. Diese beeindruckenden Villen des Stadtteils am Ufer führten auch zur Bezeichnung als "Bayerische Riviera". Ebenso bieten auch die anderen Stadtteile von Lindau kulturelle Höhepunkte und interessante Ausflugsziele. So zum Beispiel der Hoyerberg und das Hoyerberg Schlössle mit gemütlichem Kaffee und Restaurant, das Schloss Holdereggen in der heute eine Musikschule ihren Platz gefunden hat, in Aeschach der Alte Lindauer Friedhof
Unternehmungen in Lindau
Neben den historischen und kulturellen Merkmalen bietet Lindau auch ein buntes Programm an Freizeitmöglichkeiten und Veranstaltungen. Die fünf Seebäder und auch die Hallenbäder ermöglichen Badespaß für jung und alt sowie alle möglichen Arten von Wassersport auf dem Bodensee. Zu den bereits genannten Bädern in Lindau befindet sich unweit der Insel das Stranbad Eichwald, das das größte Freibad im Bodenseeraum darstellt und das Spaß- und Vitalbad "LIMARE", das neben Wellness auch zahlreiche Attraktionen für Kinder bietet. Neben den Golf- und Tennisplätzen ist vor allem auch das Casino im Stadtgarten immer wieder ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber. Führungen und Stadtrundgänge für Erwachsene und Kinder werden von der Stadt genauso angeboten wie rollstuhlgerechte Inselrundgänge. Zahlreiche Rad- und Wanderwege durchziehen die Region Lindaus und nahe gelegene Ziele wie die Bregenzer Bergbahn bieten abwechslungsreiche Möglichkeiten.
Veranstaltungen in Lindau
Die Gastlichkeit in Lindau runden traditionelle Veranstaltungen aus den Bereichen Theater, Folklore und klassische Musik aber auch alternative Richtungen wie Jazz, Kabarett, Open-Air-Veranstaltungen und Kleinkunstbühnen ab die im Stadttheater, im ehemaligen Zeughaus oder direkt am Bodenseeufer stattfinden. Nennenswert und von hohem internationalen Interesse sind vor allem die "Lange Nacht der Literaten" als Teil des Bodenseefestivals, Segelregatta "Rund Um", das "KOMM UND SEE" am ganzen bayerischen Bodensee, die Hafenkonzerte an der Promenade, das Seehafenfliegen im Juni, die Oldtimerrallye der "Scuderia Lindau", die "Country - Night" in Reutin, das Lindauer Oktoberfest, aber auch das Stadtfest von Lindau, das Kinderfest, die Gartentage und die Hafenweihnacht in romantischer Umgebung Ende November bis Mitte Dezember. Einzigartig sind vor allem die Bregenzer Festspiele im benachbarten Ort zu denen während der Festspiele täglich mehrere Schiffe von Lindau aus starten.
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