Bodensee Wasserversorgung
Trinkwasser aus der Wassersportregion
Der Bodensee mit seiner Wasserfläche ist nicht nur ein attraktiver Platz für Bootsfahrer, Segler, Schiffsreisen und Wassersport, auch seine Region bietet für Einheimische und Touristen viele Möglichkeiten für einen erholsamen Aufenthalt am Wasser. Doch der eigentliche See spielt auch in wirtschaftlicher Sicht für Norddeutschland insbesondere für Baden-Württemberg eine wichtige Rolle, denn er sichert für viele Millionen Menschen und Haushalte die Trinkwasserversorgung.
Die Wasserentnahme und Aufbereitung des Bodenseewassers erfolgt dabei in der Nähe der beschaulichen Stadt Sipplingen. Während die eigentliche Entnahmestelle des Wassers etwas östlich von Sipplingen in einer Tiefe von 60 Metern liegt erfolgt die Aufbereitung oberhalb der Stadt auf dem Sipplinger Berg. Mittels sehr großer Pumpen wird das vorerst ca. 5 Grad kalte Wasser aus dem Bodensee auf den Berg gepumpt um dort zuerst mehrfach gefiltert und anschließend mit einer moderner Ozon-Anlage von Keimen befreit zu werden.
Der Bodensee liefert über 4 Millionen Bürgern frisches Trinkwasser und vorsorgt dabei die eigentliche baden-württembergische Bodenseeregion und über Stuttgart und Heilbronn hinauf bis nach Bad Mergentheim und Heidelberg. Pro Sekunde werden dem Bodensee dazu im Schnitt 4.100 Liter Wasser entnommen, was im Vergleich zur Seegröße gesehen eine recht geringe Menge ist.
Die Entnahmemenge entspricht in etwa der gleichen Menge, die normalerweise bei normalen Wetterlagen an der Oberfläche des Bodensee verdunstet. Ein idealer Vergleich dazu stellt auch der Seerhein bei Konstanz dar. Die Entnahme für das Trinkwasser beträgt in etwa 1,1% der Menge, die permanent über den Seerhein den Obersee verlässt und in Richtung Schaffhausen und den Rheinfall fließt.
Die Versorgung von Nordbaden erfolgt anschließend über die neue Hauptleitung 2 die einen Durchmesser von 2,25m aufweisen kann. Ein besonderes Merkmal der Streckenführung ist vor allem das Durchqueren der schwäbischen Alb in einem extra Stollen, der sich mit seinen 24 Kilometern Länge bis zu 260 Meter tief durch das Gebirge schlängelt.