Rorschach am Bodensee

Romantische Hafenstadt mit mediterranem Flair

Hafen
Hafen und Schiffsanleger in Rorschach© tericee / flickr

Rorschach ist eine nette kleine Stadt am Schweizer Bodenseeufer im Kanton St. Gallen mit gut 10.000 Bürgern. Sie liegt unweit von Bregenz, St. Margrethen, St. Gallen und Romanshorn entfernt romantisch an der Rorschacher Bucht.

Eingebettet zwischen Wald und See im appenzeller Land ist es ein ruhiger Urlaubsort mit einem landschaftlich ansprechenden Hinterland direkt gegenüber von Lindau. Die Ursprünge der Stadt Rorschach gehen zurück bis in das 7. Jh., als sie durch die Alemannen als Bodenseehafen gegründet wurde.

Entwicklung der Hafenstadt Rorschach

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang von Rorschach aus© Kecko / flickr

Anfänglich diente Rorschach vor allem dem Kloster St. Gallen, erhielt 947 jedoch durch den Einfluss des König Otto I. das Markt-, Münz- und Zollrecht. Im 15. Jahrhundert war für Rorschach vor allem der Handel mit Getreide sehr wichtig zu dem ab dem 17. Jh. auch Leinwände aus dem Raum Oberschwabens hinzukamen und etwas später Waren aus der Textilindustrie. 1803 wurde das Kloster St. Gallen aufgelöst und die Stadt ging in die Zugehörigkeit des heutigen Kanton St. Gallen über.

Schon damals war der Kern des wirtschaftlichen Lebens in der Uferstadt der weit ausgedehnte Busbahnhof über dem das imposante Kornhaus von 1746 empor ragt, das heute als Wahrzeichen von Rorschach zählt. Mit dem Aufkommen der Dampfschifffart 1824 und dem Eisenbahnbau im Jahre 1856 blühte Rorschach stark auf und entwickelte sich zu einer pulsierenden Kommune.

Der Hauptbahnhof direkt am Hafen von Rorschach spielt ehemals eine wichtige Rolle und gehörte zu den wichtigsten der Schweiz. Mittlerweile hat seine Bedeutung jedoch stark nachgelassen auch wenn die Verbindung zum Verkehrsknotenpunkt Romanshorn mit der Fährverbindung nach Friedrichshafen noch immer sehr wichtig ist. Die Schiffe der "Weißen Flotte" verbinden den Hafen von Rorschach mit vielen anderen Orten am Bodenseeufer.

Idyllische Seepromenade

Promenade
Ein Teil der Promenade© gali367 / flickr

Die Uferpromenade von Rorschach erstreckt sich über das gesamte Ufergebiet der Stadt und bietet in den Abendstunden einen traumhaften und romantischen Ausblick auf den Sonnenuntergang. Sie führt vorbei am Hafen, durch den Seepark mit dem Seepavillon in dem verschiedene Veranstaltungen stattfinden, bis zum Yachthafen.

Zahlreiche kleine Geschäfte und Gaststätten wie das Seerestaurant laden zum Verweilen ein und tragen zu einem entspannenden Urlaubsgefühl bei. Rorschach besitzt neben dem familienfreundlichen Strandbad die direkt im Wasser errichtete Badhütte, die über eine kleine Brücke mit der Seepromenade verbunden ist. Die einzigartige und zugleich eigenwillige Badhütte wurde 1924 von Köpplin errichtet und ist die letzte ihrer Art am Bodenseeufer der Schweiz.

Sehenswertes und Kultur in Rorschach

Rorschach Badhütte
Die Badhütte in Rorschach© gali367 / flickr

Oberhalb der Hafenanlage steht das Kornhaus das 1746 vom Abt Beda in Auftrag gegeben wurde und heute an die Wichtigkeit Rorschachs für den Kornmarkt erinnert. Der ehemalige Kornspeicher ist wohl der schönste und mächtigste in der ganzen Schweiz und beherbergt heute, in einem Teil seiner Räume, das Heimatmuseum mit den Bereichen Urgeschichte, Stadtentwicklung, Natur und Textilindustrie sowie eine sehenswerte Kunstsammlung mit wechselnden Ausstellungen. Das Oldtimer Museum "Alte Garage" am Seepark öffnete 1995 und zeigt seit dem Oldtimer von denen die meisten aus der Sammlung von Grell Rheinfelden stammen.

Etwas landeinwärts befinden sich zahlreiche stattliche Handelshäuser und Bürgerhäuser mit verzierten Erkern die noch Zeugen der wirtschaftlichen Blüte des 18. Jh. sind. Mit zu den Sehenswürdigkeiten von Rorschach zählt auch die kath. Pfarrkirche "St. Columbian" (Sankt Kolumban). Sie wurde 1645 im Stil des Barock errichtet, 1782 klassizistisch umgebaut und steht direkt neben dem rorschacher Rathaus.

Am heutigen Kronenplatz, unweit des Hafens, befindet sich der Jakobsbrunnen, der an die 1833 abgerissene Jakobskapelle erinnert und Ausgangspunkt vom Jakobsweg ist. Die Kabelle diente unter anderem als Rastplatz für die Pilger, die um 1000 auf ihren Pilgerzügen durch Rorschach kamen. "Über" der Stadt befindet sich das ehemalige Benediktinerkloster Mariaberg aus dem Mittelalter das niemals als Kloster benutzt wurde. Es besitzt neben einem wunderschönen Kreuzgang, einen beeindruckenden Speisesaal und Kapital auch bedeutende Fresken aus der Klostergründung um 1500 und wird heute als Ort für Seminare genutzt.

Unternehmungen in der Stadt und der Region

Sandskulpturen
Sandskultpuren in Rorschach© gali367 / flickr

Rorschach ist ein idealer Ort für erholsame Ferien am Bodensee der neben seinen Sehenswürdigkeiten auch mit zahlreiche Unternehmungsmöglichkeiten, Festen und Veranstaltungen im Ort und der Umgebung aufwarten kann. Die Uferstadt verfügt über ein breites Sport- und Freizeitangebot, das über von allen möglichen Wassersportarten auf dem Bodensee bis hin zu Wanderungen und Radtouren in die Region und zu den benachbarten Orten reicht. Das kulturelle Leben in Rorschach wird von Festen wie dem A-Cappella-Festival im März, dem Sandskulpturen Festival am Seeufer, dem Vampirball und vielen weiteren in der Umgebung wie den Bregenzer Festspielen aufgewertet.

Rorschach ist auch gut für Ausflüge in die appenzeller Region geeignet. Etwas oberhalb des Kloster Mariaberg befindet sich ein Wanderweg des das St.-Anna-Schloß und den 964m hohen Aussichtsberg Rossbüchel verbindet. Das Schloss Sulzberg aus dem 13. Jh., das Schloss Wartegg von 1557 und das Schloss Wartensee in Rorschacherberg befinden sich ebenfalls in direkter Umgebung. Ebenfalls beliebt ist die Bergbahn Rorschach - Heiden die erstmal 1874 fuhr und die Markthalle in Altenrhein mit ihren vergoldeten Zwiebeltürmen. Die Normalspur-Zahnradbahn fährt zwischen Rorschach und dem Luftkurort Heiden, von dem aus herrliche Aussichten über den Bodensee und das Appenzeller Land möglich sind.

Ausflugsziele in der Umgebung von Rorschach