Münster "Unserer Lieben Frau" in Konstanz

Eine Kirche mit vielen Stilelementen

Das Münster "Unserer Lieben Frau" steht unweit der Stephanskirche und dem Wessenberghaus in der Konstanzer Altstadt und ragt mit seinem 76 Meter hohen Turm empor. Das Münster wurde seit dem Jahr 1052 errichtet und befindet sich auf dem Platz einer ehemaligen Bischofskirche aus dem 8. Jahrhundert. Seit der Erbauung wurde das Münster jedoch mehrfach umgebaut so dass es heute verschiedene Stilrichtungen unter sich vereint. Im Laufe der Zeit sind dabei neben romanischen und gotischen Elementen auch barocke und neugotische Teile in die Bausubstanz eingeflossen.

Besonders sehenswert ist vor allem das Hauptportal, das über die Turmhalle zu erreichen ist. Im Hauptportal befinden sich zwanzig Reliefdarstellungen von 1470 und direkt darüber der "Konstanzer Herrgott", ein Kruzifix aus Holz aus dem Jahr 1518. Die Kirche selber diente zu Zeiten des Konstanzer Konzils von 1414 bis 1418 als Tagungsstätte in der auch der Reformer Jan Hus der Ketzerei für Schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt wurde.

Das Münster "Unserer Lieben Frau" war einst ein Gotteshaus mit vielen unbezahlbaren und einmaligen Schätzen, die durch den Reformator Ulrich Zwingli jedoch zu großen Teilen verloren gingen. Ulrich Zwingli wurde im Münster 1505 zum Priester geweiht und lies es anschließend zu, dass seine Gefolgschaft und Anhänger das Münster plünderten bzw. die kostbare Ausstattung der Räume für immer zerstörten. Nur wenige Gegenstände und Werke sind von dieser Plünderung verschont geblieben und können noch heute besichtigt werden.

So ist besonders die Orgelbühne die sich direkt hinter dem Portal befindet eine der sehenswerten und noch vorhanden Einrichtungen. Ebenso wie die Kanzel aus dem Jahre 1680 und die romanische Monolithsäulen die sich beide im Mittelschiff des Münsters befinden. Weiterhin erhalten ist der Hochaltar im Chorraum unterm dem die Frühromanische Krypta aus dem 10. Jahrhundert zu finden ist. Hauptaugenmerk der Krypta sind dabei vor allem die vier vergoldeten Platten aus dem 11. bis 13. Jh., die sogenannten "Konstanzer Goldscheiben".

Vom Hochaltar aus führt ein Weg in die obere Sakristei in der ein Kreuzigungsbild von 1348 ausgestellt ist, als auch in den im 15. Jahrhundert errichtete Kapitelsaal. Beide Räume nehmen das Obergeschoss der noch erhaltenen Flügel des Kreuzgangs ein, an deren Kreuzung sich die Mauritiusrotunde und ein Heiliges Grab von 1303 befindet. Der Rundbau, die Mauritiusrotunde, stammt aus dem 13. Jh. und wurde im 16. Jh. mit Fresken verziert.

In der nördlichen Seitenkapelle, unmittelbar neben dem Querhaus, befindet sich ein Flügelaltar aus dem Jahre 1524. Der "Thomaschor" grenzt direkt an die Seitenkapelle an und besitzt einen beeindruckenden und 1438 errichteten gotischen Treppenturm der die "Schnegg" empor zur oberen Nikolauskapelle führt. Überreste des im 15. Jahrhundert geschnitzten Chorgestühls befinden sich zwischen dem Thomaschor und der Vierung. Die gotische Welserkapelle aus dem 15. Jh. bilden den Abschluss des nördlichen Seitenschiffs.

Gegenüber am östlichen Ende des Münsterplatzes befindet sich die Jesuitenkirche von Konstanz

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